Der Kiez – Roundup

Hauseingang im Prenzlauer Berg

Brandenburger Tor, Reichstag oder Alexanderplatz – das sind zwar die Wahrzeichen Berlins, doch wenn wir ehrlich sind – das hunderttausendste Foto von einer Touri-Sehenswürdigkeit zu schießen, umgeben von Hunderten anderer mit Selfie-Stick bewaffneter Hobby-Fotografen, ist nicht der größte Spaß, den die lebendige Hauptstadt zu bieten hat. Viel schöner ist es doch, durch die Straßen zu schlendern und das „echte Leben“ zu entdecken. Und davon bietet die Metropole einiges – zum Beispiel im Stadtteil Prenzlauer Berg, wo man Menschen aus aller Welt treffen und die Stadt von ihrer entspannten Seite kennenlernen kann.

Hauseingang im Prenzlauer Berg

Der Prenzlberg ist eines der hübschesten und beliebtesten Viertel bei Berlinern wie Touristen. Nach der Wende galt er einst als Szene-Bezirk, in der Zwischenzeit hat er sich zum gut situierten Familienbezirk entwickelt. Hier finden Berlinbesucher trendige Cafés, coole Kneipen, vielfältige Restaurants und auch einige Bars und Clubs, in denen man die Nacht zum Tag machen kann. Besonders beliebt sind die Gegenden rund um den Kollwitz- und den Helmholtzplatz, denn hier gibt es eine riesige Auswahl an Läden, Cafés, Restaurants und Galerien. Warum der Prenzlberg so schön ist? Der Ortsteil bietet das größte zusammenhängende Gründerzeit-Altbaugebiet in Deutschland. Die malerischen Plätze und Straßen laden zum Bummeln und Fotografieren ein, und an jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Die schönsten Sehenswürdigkeiten und Places-to-go im Prenzlauer Berg verraten wir euch im Folgenden.

Begegnungen im Mauerpark

Wie der Name es schon vermuten lässt – durch diesen Park verlief die Mauer, die West- und Ost-Berlin voneinander trennte. Doch von dem einstigen Todesstreifen zeugen heute nur noch wenige Überbleibsel. Stattdessen hat sich der Mauerpark zu einem angesagten Sport- und Szene-Treff entwickelt. Das größte Ereignis, das mittlerweile Kult-Status erlangt hat, findet am Wochenende sonntags statt: der Mauerpark-Flohmarkt, ein Ausflugsziel, das für Einheimische wie auch Touristen einfach zum Wochenende dazugehört. Neben Second-hand-Mode wie Kleidung, Schmuck und Taschen sowie Schallplatten, Handgemachtem und Souvenirs gibt es auf dem großen, belebten Markt auch zahlreiche Stände mit Snacks und Getränken. Die meisten der Händler hier sind Privatpersonen sowie Studenten, Künstler oder Anwohner. Wer bei den vielen Eindrücken müde wird, ruht sich bei schönem Wetter einfach auf der Wiese aus. Hier ist die Luft erfüllt von den vielen Grillfeuern der fröhlichen „Selbstverpfleger“, dazwischen türkische Muttis, die ihre Fladen in die Luft werfen. Ihr trefft außerdem auf zahlreiche Künstler, die ihre Arbeiten anbieten, und Straßenmusikanten, die ihre Songs zum Besten geben. Etwas schiefere Töne erwarten euch nachmittags beim Open-air-Karaoke im Amphitheater des Mauerparks. Gaudi-Faktor 10!

Schlemmen in der Kastanienallee

Currywurst ist ein Muss.Wenn ihr euch sowieso schon auf dem Weg zum Mauerpark befindet, macht am besten auch gleich einen Abstecher in die Kastanienallee. Ähnlich der Kollwitzstraße findet ihr hier jede Menge Gelegenheiten, zu schlemmen oder eine Berliner Weiße zu genießen. An der Kreuzung zur Schönhauser Allee wartet Konnopkes Imbiss auf euch, bei dem ihr das berühmte „Nationalgericht“, die Currywurst, probieren könnt. Schön ist auch der Prater mit seinem Biergarten, hier kostet das Essen zwar etwas mehr, ist aber auch reichlich und lecker. Und das Prater-Logo bildet eine lustige Kulisse für euer Erinnerungsfoto. Ein Bild des Wiener Wahrzeichens aus der deutschen Hauptstadt – das ist originell und witzig.

Kollwitzplatz

Ein weiteres Highlight für Berlintouristen ist der Kollwitzplatz im Zentrum von Prenzlberg. Hier hat bereits der amerikanische Präsident Bill Clinton im „Gugelhof“ gespeist, sodass das Restaurant samt seiner exquisiten elsässischen Küche in jedem amerikanischen Reiseführer aufgeführt ist und es somit schon mal richtig voll werden kann. Doch kein Problem, Restaurants gibt es um den Kollwitzplatz im Überfluss. Jeden Samstag findet außerdem der Kolle-Wochenmarkt statt, auf dem ihr frische Produkte erwerben und vorher auch verkosten könnt. Wer nicht gerne selbst kocht, findet außerdem zahlreiche Street-food-Imbisse und Snacks wie Currywurst, Falafel, Fischbrötchen, Austern oder Crepes, daneben etliche Stände mit Kunsthandwerk und modischen Accessoires wie Tüchern, Mützen, Schals oder Taschen.
Tipp: Nutzt, vor allem am Wochenende, lieber die öffentlichen Verkehrsmittel anstatt des eigenen Autos, denn Parkplätze sind hier knappes Gut.

Ernst-Thälmann-Park und Planetarium

Berlinbesucher, die sich für Politik und Geschichte interessieren, kommen im Prenzlberg bestimmt nicht zu kurz. Im Ernst-Thälmann-Park zum Beispiel ragt das Denkmal des Kommunisten Ernst Thälmann mit emporgestreckter Faust hervor. Auf dem Gelände einer ehemaligen Gasanstalt steht nun ein ganzes Wohngebiet aus Plattenbauten, Schule und Schwimmhalle inklusive. In der Mitte des Parks befindet sich ein alter Klinkerbau des ehemaligen Gasometers, der zum Kulturhaus ausgebaut wurde. Daneben steht ein achteckiger Bau namens „Wabe“, zu dem auch eine Galerie, Künstler-Werkstätten und das gemütliche „Theater unterm Dach“ gehören. Es lohnt sich außerdem ein Besuch im Zeiss-Großplanetarium. Es wurde im Jahr 1987 als eines der modernsten Sterntheater weltweit eröffnet und erstrahlt seit seiner aufwendigen Renovierung nun wieder in neuem Glanz.

Partys und Nightlife

Im Herzen des Szene-Bezirks, rund um die Schönhauser Allee, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Ausgehen. Neben dem Prater Biergarten und der Dachterrasse Deck5 findet ihr außerdem die Kulturbrauerei mit ihrem riesigen Gelände, auf dem sich Bars, Restaurants und Clubs aneinanderreihen, außerdem ein Theater, ein Kino und ein Museum. In der „Alten Kantine“ wird freitags Ostrock gespielt, sodass man sich wie auf einer Zeitreise zurück in die DDR fühlt. Wer anschließend noch nicht genug hat, kann noch im Blabla absteigen, in dem es sehr entspannt zugeht und einen fast vergessen lässt, dass man sich in einem Touristenviertel befindet. Im großen Innenhof des Gebäude-Ensembles, in dem früher die Schultheiss-Brauerei ihr Bier herstellte, finden im Winter der Weihnachtsmarkt und eine große Silvesterparty statt, ansonsten gibt es zahlreiche Konzerte und Festivals – langweilig wird es hier bestimmt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert