Flüssiges Berliner-Gold: Mikrobrauereien in der Hauptstadt

Berliner Bier Bar

Gutes Bier kommt nur aus dem Süden oder Norden Deutschlands? Weit gefehlt. Berlin frönt seiner Liebe zum goldenen Tropfen und will dabei weg von den Marken der Großkonzerne und die Vielfalt wieder aufleben lassen. Mit Craft Beer lassen junge Berliner Brauer ihrer Fantasie und ihrem Geschmack freien Lauf.

Was genau ist Craft Beer?

Craft Beer ist die Antwort leidenschaftlicher Brauer auf die Bier-Riesen: Sie produzieren in kleinen Mengen und auf traditionelle Weise Bier nach eigenem Geschmack. Diese sogenannten Mikrobrauereien stellen im Jahr weniger als 200.000 Hektoliter her, was in Deutschland praktischerweise mit einer geringeren Biersteuer einhergeht. In der amerikanischen Definition von Craft Beer wird die Unabhängigkeit von den Konzernen besonders betont. Sie dürfen maximal 25 Prozent der Anteile einer Brauerei halten. Das Wichtigste ist aber der einmalige Geschmack eines Craft Beeres, der es von anderen Bieren unterscheidet. Hierfür wird gern mit den Zutaten wie besonderen Malz- und Hopfensorten, aber auch Gewürzen, Kaffee oder Früchten experimentiert.

Massentauglich ist anders: Wer nur ein Bier zum Durstlöschen sucht, bei dem sind wahrscheinlich nach Meinung der Brauer Hopfen und Malz verloren.

Breites Spektrum an Bieren
Breites Spektrum an Bieren

Entwicklung eines Trends

Seinen Ursprung hat die Erfolgsgeschichte des Craft Beeres in Amerika in der 1970er Jahren. Der Trend schwappte in den letzten Jahrzehnten über den großen Teich und wurde schließlich auch in Großbritannien und Skandinavien zum großen Erfolg. In Berlin weitet sich diese Erfolgsgeschichte nun aus. Dafür sind nicht nur zum Beispiel zugezogene Amerikaner verantwortlich, auch gebürtige Berliner heißen diesen Trend willkommen. Schließlich ist Deutschland auch als Bierliebhaber-Nation bekannt.

Kleiner Berlin Craft Beer-Führer

Wer sich als Bierliebhaber gern selbst vom Berliner Angebot überzeugen will, hat mittlerweile eine gute Auswahl. Hier ein paar Tipps zu „Quellen“ in der Nähe der Pension Absolut Berlin.

Friedrichshain:

  • Die Brauerei Hops and Barley bereichert seit 2008 Berlins Bierkultur. Ob traditionelle Biersorten wie Pilsner, Weizen und Dunkel oder lieber Spezialbiere wie ein Böhmisch Brown Ale: Hier sollte für jeden Gaumen etwas dabei sein. Gegen kleines Geld kann man sich außerdem durch die Brauerei führen lassen.
  • Das Schalander, Restaurant und Brauerei, bietet ebenfalls selbstgebrautes Pilsner, Dunkles und Weizen Fassbier. Das kann man auch in Flaschenform erwerben – als Mitbringsel oder für den eigenen Kühlschrank. Für eine gute Grundlage sorgt die feine Auswahl herzhafter Speisen.

Mitte:

  • Das Brauhaus Lemke am Hackeschen Markt ist nur zwei Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt. Die, nach eigener Aussage, erste Craft Beer Brauerei Berlins braut seit 1999 und hat aktuell acht eigene Biere im Sortiment. Zusätzlich werden Verkostungen und verschiedene Brauereiführungen angeboten. Diese lassen den Gast nicht nur in die Welt des Crafts im Allgemeinen eintauchen, sondern geben zum Beispiel auch Aufschluss darüber, welches Bier am besten zu welchem Essen passt.
  • Für alle Fans von amerikanischem BBQ und deutschem Bier. Das Chicago Williams bietet neben deftigen Speisen eine gut gemixte Auswahl an Craft Beer. Allerdings wird dort nicht selbst gebraut.

Wedding:

  • Eine urige Bar-Atmosphäre bietet die Vagabund Brauerei in Wedding. Die drei amerikanischen Besitzer zimmerten ihren Tresen aus Holz selbst und fokussieren sich lieber auf die Herstellung ihrer Biere wie zum Beispiel Double IPA, ein helles, hopfenintensives India Pale Ale.

Prenzlauer Berg:

  • Das Pfefferbräu lässt die traditionsreiche Großbrauerei von Joseph Pfeffer in kleiner Form wieder aufleben. Ursprünglich 1841 gegründet, betrieb Pfeffer auch eine eigene Schankstätte mit Biergarten direkt an der Schönhauser Allee 176 (U: Senefelder Platz). Das Gelände, heute als Pfefferberg bekannt, steht als Industriedenkmal unter Schutz und beheimatet zahlreiche kulturell-soziale, sowie kommerzielle Einrichtungen, Bars, Clubs und Restaurants. Das schöne am Pfefferbräu ist, dass es Teil eines Berlinweiten Mikrobrauerei Trends geworden ist, ohne es offensichtlich mitzubekommen.

 

Herman Belgische Bier Bar
Herman Belgische Bier Bar

Extra-Tipp: Belgisches Bier im Prenzlauer Berg

Die belgische Bier Bar HERMAN am U-Bahnhof Senefelderplatz bietet um die 100 belgische Biere. Da hat man einiges zu verkosten, zum Beispiel Sauerbier –wer das noch nicht kennt. Aber Achtung: Die Belgier bezeichnen ihre Kreationen ungern als Craft, sondern lieber schlicht als Bier.

 

In diesem Sinne: PROST!

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