Der Wasserturm vom Prenzlauer Berg

Um Wasser geht es hier schon lange nicht mehr. Im 1877 zur Wasserversorgung errichteten  „Dicken Hermann“, wie die Berliner ihn getauft haben, wird mittlerweile gewohnt.

Das lockt die Besucher aber wohl weniger her als die sagenhafte Aussicht über Berlin.
Es ist nur ein kleiner Aufstieg den Hügel hoch. Oben findet sich eine Wiese, wo man es Tag und Nacht aushalten kann. Besonders nach einem langen Shoppingtag in einer Stadt wie Berlin!

Zwischen Kollwitzplatz und der Synagoge Rykestraße befinden sich das Gartendenkmal sowie der unter Denkmalschutz stehende Dicke Hermann. Die Geschichte dieses Platzes geht bis auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als der Entschluss gefasst wurde an dieser Stelle einen Wasserturm mit allem Drum und Dran zu stellen. 1877 wurde der 30 m hohe Wasserturm fertig gestellt und ist damit der älteste Wasserturm in Berlin.

Die 1000 m² großen Kellerräume wurden unter den Nazis als sogenanntes wildes Konzentrationslager missbraucht. Den Nazis unliebsamen Personen wurden hier kurzerhand ohne jegliche Gerichtsverfahren ermordet, worauf seit den 1980ern eine Gedenkwand verweist.

1934 wurde das Gelände um den Wasserturm herum in eine Grünanlage umgestaltet. Das Maschinenhaus wurde im Zuge dessen gesprengt. Heute ist hier ein Spielplatz.

1952 wurde der Betrieb endgültig eingestellt, 1980 dann der Wasserturm und der Standrohrturm unter Denkmalschutz gestellt. Der Wasserturm fand von 1920 bis 1992 seinen Weg auf das Bezirkswappen.

 

Frau mit Hund im ParkIm Wasserturm kamen schon vor 100 Jahren Menschen zum wohnen unter. Zu DDR-Zeiten konnte man hier noch für eine DDR-Mark/ Quadratmeter leben. Die Miete ist mittlerweile gestiegen… Eine steile Treppe führt zum Park auf dem Hügel hoch, in dem viele Bänke und Tischtennisplatten stehen. Der Blick fällt auf Häuser aus der Gründerzeit und den Fernsehturm – eine tolle Aussicht!

Wer keine Lust auf Picknick im Park hat, kann in schönen Straßencafés und Restaurants unweit des Parks schlemmen.

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