Über Berlin wird viel und gern gesprochen. Und nicht weniger geschrieben. Die Stadt ist Schauplatz für skurrile Begegnungen in der U-Bahn, für liebenswerte Alltagssituationen, kleine und große Dramen, nervenaufreibende Kriminalfälle und romantische Begegnungen. Man muss allerdings nicht alles gleichzeitig oder gar selbst erleben. Ob zur Vorbereitung auf Ihren Besuch oder danach: Tauchen Sie in die Geschichten ein und erlesen Sie sich die Facetten Berlins.
„Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf in Kilowatts.
Ein Fräulein sagt heiser: „Komm mit, mein Schatz!“
Und zeigt entsetzlich viel Haut.
Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.
Sie stehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
Und finden Berlin zu groß. […]“
„Besuch vom Lande“, Erich Kästner (1929)
Waren die Berliner eigentlich immer schon so – besonders? Werfen wir einen Blick ins vergangene Jahrhundert. Erich Kästner, von dem wir schon eingangs gelesen haben (übrigens wieder ein Sachse), berichtet Sonderbares vom Kurfürstendamm. Berliner Beobachtungen. Der berühmte Autor lebte immerhin 18 Jahre in der Stadt. Reichlich Zeit, um genügend Anekdoten zu sammeln, die der Welt nicht vorenthalten werden sollten. Wie es damals auf der Friedrichstraße zuging und ob sich überhaupt etwas verändert hat, können Sie hier lesen.
Wo wir schon einmal bei Erich Kästner sind, dürfen seine Kinderbücher natürlich nicht unerwähnt bleiben. In Emil und die Detektive begibt sich der kleine Emil direkt bei seinem ersten Berlin-Besuch direkt auf die Verfolgungsjagd nach einem Dieb. Der Vollständigkeit halber gibt es von Michael Bienert gleich noch Kästners Berlin. Literarische Schauplätze hinterher. Da können Sie direkt nachlesen, wo genau Emil und seine detektivischen Freunde unterwegs waren. Und natürlich auch die vielen anderen Kästner-Helden.
„Ein Vater, der große Schuld auf sich lädt. Eine Mutter, die alles tun würde, um ihren Sohn zurückzubekommen. Ein Junge, der tot in einer Berliner Wohnung liegt. Eine Frau, deren Erinnerungen sie betrügen.“ Noch mehr Gänsehaut gibt es hier.
Zum Schluss gibt es noch etwas fürs Herz. Zum Beispiel von Andrea Biwald, Britta Hennings mit Per Mausklick in den siebten Himmel, was ziemlich exemplarisch für ein typisches Berliner Singleleben ist: Die ewige Suche nach dem Richtigen, schräge Internetbekanntschaften und katastrophale Dates bis Frau endlich mal auf den ersehnten Traumprinzen trifft. Natürlich bleiben Komplikationen nicht aus. Wir sind ja schließlich nicht bei Disney. Zur Leseprobe.
Oder wie wäre es mit einer Geschichte über eine junge Frau und ihren Traummann, der allerdings ein Gedächtnisproblem hat? Als ob es nicht schon schwer genug wäre, diesen überhaupt zu entdecken, aber dann jede Woche noch aufs Neue erobern? Und wie soll da jetzt eine Yoga-Stunde helfen? Was Nelly für ihre große Liebe tut, können Sie in Lilli Becks Couchgeflüster nachlesen.
Es war noch nicht das Richtige für Sie dabei? Hier gibt es weitere Bücher, die sich in und um Berlin drehen.
Haben Sie noch weitere Tipps? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.
Viel Spaß beim Schmökern!
„[…] Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind alles so gar nicht gewöhnt.
Und finden Berlin zu wild.
Sie machen vor Angst die Beine krumm.
Sie machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt.“
„Besuch vom Lande“, Erich Kästner (1929)
Toller Artikel mit guten Anregungen zur Entfachung meines Berlin- Fiebers.
Danke Gitte!