Literatur vom Prenzlauer Berg | |||||||||||
Prenzlauer Berg Tour |
Prenzlauer Berg Tour
von Daniela Dahn
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Einst Heimat der Mietskaserne und dichtest
besiedelter Ort Europas, dann Szeneviertel, Keimzelle der Revolution von
1989, Trendquartier - der Berliner Bezirk Prenzlauer Berg war schon immer
eine Welt für sich. Daniela Dahn hat ein Porträt dieses Berliner
"Bergvolkes" geschrieben. Als das Buch 1987 zuerst erschien, waren drei
Auflagen von insgesamt 40 000 Exemplaren fast über Nacht vergriffen. Für
diese Neuausgabe hat die Autorin ein Nachwort geschrieben, in dem sie sich
an die Entstehung des Buches und die Konflikte mit der DDR-Zensur erinnert
und schildert, welche Veränderungen sie auf den Spuren der damaligen
Berg-Tour im heutigen Bezirk entdeckt hat.
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Sascha Arschloch | "Sascha Arschloch". Verrat der Ästhetik - Ästhetik des Verrats. von Sacha Szabo | ||||||||||
"Der unbegabte Schwätzer Sascha Arschloch, ein
Stasi-Spitzel, der immer noch cool den Musensohn spielt und hofft, dass
seine Akten nie auftauchen." Dies waren die Worte, mit denen Wolf Biermann
den Ostberliner Lyriker Sascha Anderson ins Licht der Öffentlichkeit rückte
und in diesem Satz steckt auch das zentrale Problem, mit dem sich die
vorliegende Arbeit auseinandersetzt. Sascha Andersons Dichtung wird nach der
Aufdeckung seiner Stasi-Tätigkeit nur noch mit moralischen Maßstäben
gemessen. Obwohl Sascha Anderson bis zu seiner Enttarnung als IM als der
herausragende Vertreter der Prenzlauer-Berg-Szene galt, und obwohl das
Interesse an seiner Person nach der Enthüllung seiner MfS-Mitarbeit eher
noch gestiegen ist, gibt es keinen Überblick über sein Werk. Die vorliegende
Arbeit schließt diese Lücke - sie ist die erste Werkbiographie zu Sascha
Anderson.
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Berührung ist nur eine Randerscheinung. Neue Literatur aus der DDR | neue Literatur aus der DDR - - Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1985. 251 S | ||||||||||
1985 war in der Bundesrepublik eine Anthologie
unter dem Titel Berührung ist nur eine Randerscheinung erschienen, Elke Erb
und Sascha Anderson waren die Herausgeber. Sie präsentierten Arbeiten von so
unterschiedlichen AutorInnen wie Lutz Rathenow und Uwe Kolbe, Peter Brasch
und Detlef Opitz, Jan Faktor und Bert Papenfuß-Gorek, Gabriele Kachold und
Katja Lange-Müller. Unter westdeutschen Literaturbewegten wurde das Buch
schnell zum Geheimtip. Denn hier war sie doch endlich, die andere Sprache
über eine andere Welt! Wo offiziell erwünschte Literatur schier Milch und
Honig durchs Arbeiter- und Bauernland fließen ließ und dessen Deformationen
bei den reformsozialistischen AutorInnen in menschheitsgeschichtlichen
Entwürfen diffundierten, schlugen die jungen Halblegalen eine ganz andere
Tonart an: ohne Respekt und Rückversicherung.
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Frische Goldjungs |
Frische Goldjungs, ua. von Ahne Hrsg. Wladimir Kaminer |
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Schon seit geraumer Zeit kursiert ein Gerücht in
der Hauptstadt: Die junge deutsche Literatur soll irgendwo in den Straßen
von Berlin aufgetaucht sein. .... Auch Texte von ihm kommen in dem Band vor, neben denen von Falko Hennig, Jakob Hein oder Jochen Schmidt, den Brillenträgern aus der Friedrichshainer Kneipe "Tagung", ein paar Surf-Poeten aus der Liga für Kampf und Freizeit und einigen Mitglieder der Reformbühne "Heim und Welt". "Die junge neudeutsche Literatur besteht nicht nur aus pompös gekleideten Möpsen, die im Hotel Adlon rumhopsen und über die Überwindung der Ironie philosophieren", sagt Kaminer. Goldjungs wie Robert Naumann, Jochen Schmidt oder Andreas Gläser "klagen nicht über das Ende der Kunst und wollen die Ironie des Seins keinesfalls überwinden. Mit Zettel und Stift nehmen sie das Unbeschreibliche ihrer Erfahrungen auseinander und bauen es wieder zusammen. Dort lebt die Geschichte dann weiter. Die Geschichte des Landes, des Ortes und ihre eigene." Kurz und gut: Ein schönes Buch.
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Kunst und Kultur im Prenzlauer Berg | |||||||||||